Im Glanz der Rose von Sitamun (Weil ich ohne dich nicht leben kann) ================================================================================ Kapitel 9: Zusammen ------------------- Als ich aufwache, ist Tsunade bereits fort und auch Kakashi kann ich nirgends mehr entdecken, sehe nur noch Naruto an meinem Bett sitzen. Gedankenverloren starrt er auf mich oder mein Bett, ich kann keinen Unterschied erkennen. Er schweigt, und es scheint, als würde er im Fünf-Sekunden-Takt tiefer ausatmen als sonst, und drei Sekunden später den Kopf schütteln. Ich frage mich, wie lange er das schon macht. Sein Blick wandert nicht hoch zu meinem Gesicht, auch nicht, als ich mich ein wenig bewege. Körperlich ist er zwar hier, aber in seinen Gedanken ist er wohl in einer fernen Welt. Hatte Tsunade ihm gesagt, dass ich … „Naruto …“ Sein Blick hebt sich, landet in meinen Augen und er springt von seinem Stuhl auf, den er vor mein Bett gestellt hat, und setzt sich neben mich aufs Bett. „Sakura – alles okay?“ „Mh …“ Er schweigt wieder, sieht wieder irgendwo anders hin, nur nicht auf mich. In seinen Augen kann ich wieder diesen verbitterten Ausdruck erkennen. „Warum hast du mich angelogen?“ „Ich habe dich nicht angelogen.“ „Warum hast du mir gesagt, du wolltest ihn vergessen und mir dein Herz öffnen?“ „Ich habe ihn vergessen.“ „Aber warum suchst du dir dann Trost bei irgendeinem anderen und nicht bei mir?“ „Ich habe mir nicht bei irgendjemandem Trost gesucht.“ „Und wie kommt es dann, dass du …“ „Zu viel Sake nach einer Mission …“ „Warum lässt du es dann nicht …“ „Ich töte kein unschuldiges Kind – außerdem habe ich selbst erst viel zu spät davon erfahren …“ „Aber was …“ „Ich weiß es nicht … aber ich hoffe, du lässt mich nicht im Stich …alleine schaff ich das nicht …“ „Nein. Niemals.“ „Zusammen meistern wir das.“ Er beugt sich zu mir runter, umarmt mich liebevoll und drückt seine Lippen zart auf meine Schläfe. Eine herzliche Geste. Langsam hebe ich meine Arme und erwidere seine Umarmung, drücke ihn zu mir runter. Wärme. Vertrautheit. Geborgenheit. Und vielleicht auch irgendwo Liebe. Ich liebe ihn nicht mehr. Aber diesen Mann in meinem Armen und mich verbindet mehr als Freundschaft. Nur wann … Erneut greife ich zu meiner Tasse mit Tee, in dem dieses Mal eine kleine Dosis Zucker ist, und das rötliche Getränk dadurch so viel schmackhafter macht. Ino sitzt mir gegenüber, wieder, neben ihr Shikamaru, doch dieses Mal sind wir nicht bei ihr zu Hause und der einzige Herr in der Runde stieß erst später zu uns. Vielleicht bereut er es, vielleicht aber auch nicht. Ich glaube aber eher nicht. Naruto müsste auch gleich kommen, dann wäre es eine gerechtere Verteilung und er müsste uns nicht nur zuhören. Ino und ich sprechen nur über Sachen von belanglosem Wert, ihre letzte Mission und seltsamerweise finden wir über sie auch den Weg zu ihrer letzten Nacht mit ihrem neuen Freund, an dessen Gesichtsfarbe ich eindeutig erkennen kann, dass ihm das Thema eindeutig nicht behagt. Mehrmals unterbricht er uns und klingt dabei immer entsetzter, als Ino immer mehr ins Detail geht und mir beinahe wirklich alles erzählt hätte, bis zum letzten Moment, in dem Shikamaru in ihr … ja. Ich fühle, wie in mir sich eine ähnliche Hitze breit macht, die Ino in dieser Nacht wohl empfunden haben mag; sie erinnert mich an die Nacht mit Sasuke … Ino hört erst auf, von ihrem spannenden Erlebnis zu erzählen, als Naruto auftaucht, zehn Minuten später als vereinbart, aber das macht nichts. „Du bist drei Stunden vor mir losgegangen, Sakura. Habt ihr wirklich die ganze Zeit hier gesessen?“, fragt er misstrauisch, als er Shikamaru mit einem Handschlag begrüßt und sich dann neben mich setzt. „Nein, nur zwei davon. Wir waren vorher noch spazieren“, antwortet Ino wahrheitsgemäß, greift zu ihrer Tasse und prostet ihm breit grinsend zu. Es ist mittlerweile Mitte Juli und ich bin in der Mitte des vierten Monats. Und genau das muss ich ihnen noch erzählen. Kaum, dass Naruto es sich neben mir gemütlich gemacht hat, wendet er sich mir zu und küsst mich auf die Stirn, liebevoll lächelnd. Nein, wir sind immer noch nicht zusammen, kein Paar, aber wir sind näher an dieser Bezeichnung dran als je zuvor und … Der Kellner unterbricht mich in meinen Gedanken; mit charmanter Stimme bietet er uns die Speisekarte an und wir geben unsere Bestellung ab. An diesem Abend stehen keine Missionen für uns aus, weshalb Ino mich vor drei Tagen anrief und mir dieses Essen vorschlug. Naruto und Shikamaru müssten wir natürlich auch mitschleifen und mittlerweile scheint nicht einmal mehr letzterer seine Entscheidung zu bereuen, redet mit Naruto. Es ist ein feines Restaurant, dass Ino sich ausgesucht hatte, meinte, einmal im Jahr dürfte man sich so einen Luxus gönnen; innerlich widersprach ich ihr, dass mein Jahr noch teuer genug werden dürfte, aber dennoch stimmte ich ihr zu. Es war vorgestern nicht wirklich einfach gewesen, für Naruto etwas passendes an Klamotten rauszusuchen, die dem Anlass auch entsprachen. Sein Kleiderschrank ist diesbezüglich die reinste Katastrophe. Ich hatte ihn einkaufen geschickt und ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet und war deswegen wirklich überrascht, als er mit einem wirklich gut aussehendem weißem Hemd und einer dazu passenden Jeans nach Hause kam. Shikamaru hatte vermutlich ein ähnliches Problem, denn ständig zieht er an seinem Hemd, richtet seine Hose; er scheint solche Sachen nicht wirklich oft zu tragen, von Wohlfühlen mag gar keine Rede sein. Ino hingegen ist wie üblich ein Augenschmaus, auch wenn sie sich von dem, was sie mit sich machen könnte, nur die Hälfte erreicht hat. Aber weniger ist bekanntlich immer öfter mehr. Sie lächelt mich wissend an, nachdem Naruto sich Shikamaru zugewandt hatte. „Läuft zwischen euch was? Ich hab dich in letzter Zeit kaum bei dir in der Wohnung gesehen – bist du zu ihm gezogen?“, fragt sie neugierig und scheinbar nur nebenbei. Naruto unterbricht sich und sieht zu ihr. „Hast du es noch nicht mitbekommen?“ „Was?“ „Sakura und Naruto wohnen zusammen im Haus des Familienoberhaupts des Uchiha-Clans.“ „Was?“ Ungläubig blickt Ino zwischen uns restlichen dreien hinterher. „Warum weiß er das?“, fragt sie Naruto und mich misstrauisch, blickt aber Shikamaru direkt an. „Und ich nicht?“ Ich kann nicht anders als zu lächeln, blicke sie verständnisvoll an. „Das hat Hokage-sama vor knapp zwei Wochen bekannt gegeben. Eigentlich müsstest du das wissen.“ „Zu dem Zeitpunkt war ich für bereits seit einer Woche auf einer Mission.“ Sie klingt für einen Moment ein wenig verstimmt, kommt dann aber wieder auf ihre ursprüngliche Frage zurück, die Naruto lächelnd verneint. „Es gibt da jemanden, der Vorrang hat.“ Erschrocken blickt Ino von ihm zu mir, fragt mich entsetzt: „Hast du Sasuke etwa immer noch nicht losgelassen? Ich hab dir doch gesagt, dass du … hab ich – hab ich Recht gehabt?“ „Ja.“ „Du bist schwanger?!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)