Im Glanz der Rose von Sitamun (Weil ich ohne dich nicht leben kann) ================================================================================ Kapitel 11: Der Vater? ---------------------- Es ist nur ein kleiner Spaziergang und Tsunade hatte mir erlaubt, das Dorf unter Anwendung einer Verwandlungskunst zu gebrauchen. Ein einfaches Nin-Jutsu, das aus mir eine braunhaarige Frau Anfang der 30er werden lässt. Ich habe niemanden bei mir, aber unsere Hokage vertraut darauf, dass ich keinem besonders gefährlichen Ninja über den Weg laufen werde. In der Nähe des Dorfes, in der ich mir aufhalten sollte, würde sich kein Ninja wagen, auch wenn er von der Existenz nichts wusste. Konoha heißt ja nicht umsonst das Dorf, „das versteckt unter den Blättern liegt“. Anfang Oktober ist es sehr viel frischer als noch im September, der die Kinder, die noch nicht zur Akademie gehen, zu Spielen nach draußen einlud mit seinen warmen Temperaturen. Seit die Kinder wissen, dass der Trakt der Uchihas wieder bewohnt ist, wenn auch nur von zwei Personen, kommen sie auf das Gelände, weil es der größte Bereich ist, der kaum benutzt wird, und deswegen am meisten Platz bietet. Hin und wieder passierte es, dass sie sich beim Spielen die Knie aufschürften oder die Handflächen, weil sie sich beim Fallen auf ihnen aufstützten, und dann kamen sie einfach zu mir und ich heilte sie. Wenn ich mich richtig erinnere, sind es mindestens drei von ihnen, die später auch Schattenkrieger im medizinischen Bereich werden wollen und kamen auch nach dem Spielen zu mir um ein wenig zu lernen. Ich empfand es als eine willkommene Abwechslung, die mein Leben ein wenig bunter gestaltete, denn inzwischen blühen auch die Rosen nicht mehr und die Missionen für Naruto häufen sich in letzter Zeit immer mehr. Ich weiß nicht, ob er selbst darum bat, oder ob Tsunade ihm aus irgendeinem anderen Grund beschäftigen will, aber wie üblich frage ich nicht. Es ist Narutos Angelegenheit. Vielleicht ist er aber auch nur so oft unterwegs, weil Jiraiya-sama irgendeine Spur von irgendjemanden entdeckte und nun ihn mit Naruto an seiner Seite verfolgen will. Mit ihm, so habe ich von Tsunade erfahren, sei der Weißhaarige San-nin am liebsten unterwegs. Und außerdem seien die beiden sich einfach zu ähnlich geworden. Ich grinse bei der Vorstellung. Ja, die beiden sind sich wirklich ähnlich. Der Schüler wurde zu seinem Meister und der Meister zu seinem Schüler. Letzte Woche, als sie Jiraiya-sama bei uns zu Abend aß, war es wirklich ein göttlicher Anblick die beiden zusammen zu sehen und bei ihrem Gespräch zuzuhören. Meine Hände ruhen auf meinem Bauch während ich weiterhin durch den Wald spaziere; es ist nur ein kleiner Pfad, den nur solche kennen, die von der gewöhnlichen Straße des Öfteren abweichen. Wenn wir Schattenkrieger auf Missionen in andere Länder aus sind, benutzen wir solche liebend gerne. Es gibt mehrere von ihnen und dieser hier führte durch das Land der Reisfelder ins Reich des Windes, anders gesagt über das Dorf Oto zu dem Dorf Suna. Ein Geräusch lässt mich aufschrecken. Ich blicke nach oben und sehe auf einem Baum Neji, TenTen und Lee, jedoch ohne ihren Meister Gai. Mein Blick bleibt für eine Sekunde auf Neji und TenTen ruhen; die beiden stehen sich jedes Mal näher, wenn sie anhalten. Ich grinse innerlich. „Wohin des Weges, junge Dame? In Ihrem Zustand sollten Sie nicht allzu lange unterwegs sein“, fragt Lee höflich, auf seinen Lippen sein übliches Grinsen, auch wenn es durch Sorge ein wenig unsicher wirkt. „Habt ihr drei nicht eine Mission zu erledigen?“, frage ich einfach nur, Lees Grinsen schwach erwidernd und einfach weitergehend. Sie dürften ja keinerlei Probleme haben, mich aufzuhalten. „Wie kommen Sie darauf, hübsche Frau?“ „Weil ich euch drei aus purem Vergnügen noch nie auf Bäumen hab rumhüpfen sehen.“ Ich gehe weiter, summe leise vor mich hin, als hätte die kleine Unterredung nie stattgefunden, bleibe erst stehen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Langsam drehe ich mich zu TenTen um, die mich mit ihren strahlenden braunen Augen, die den meinen im Moment so ähnlich sind, ansieht. Sie umarmt mich herzlich und ich erwidere die Umarmung. „TenTen?!“ Lees Stimme klingt so, als zweifelte er an dem Geisteszustand seiner Freundin, und an dem schmerzerfüllten Ausruf von ihm zwei Sekunde danach, schließe ich, dass Neji ihm auf den Hinterkopf schlug. „Ich hab dich vorher noch nicht gesehen und hab gerade erst von Tsunade erfahren, dass du …“ Sie spricht nicht zu Ende, grinst aber eindeutig und kurz darauf umarmt sie mich noch einmal, herzlicher als zuvor. „Wer ist eigentlich denn der Glückliche? Naruto? Ich hab gehört, dass ihr zusammenwohnt.“ „Nein, nicht ganz.“ „Echt nicht? Wer denn dann?“ „Ich weiß es nicht … zu viel Sake …“ Für einen Augenblick lang wirkt TenTen geschockt, als hätte sie alles andere erwartet, vielleicht hätte sie noch freudestrahlend reagiert, wenn ich ihr gesagt hätte, dass Lee der Vater ist, aber sie hat sich schnell wieder gefasst. „Nun, Naruto hätte trotzdem einen guten Vater abgegeben. So wie ich ihn kenne, wird er vermutlich diese Rolle so oder so übernehmen. Es ist schön, dass du das Kind behalten hast. In welchem Monat bist du?“, fragt sie, und gegen Ende ihres Satzes klingt sie wieder genauso fröhlich wie zuvor; ihre Stimme hat die Ernsthaftigkeit verloren, ihre Lippen ihr Lächeln wieder gefunden. „Im siebten.“ Es dauert noch eine Weile, bis sich TenTen von mir lösen kann und ihre Hände nicht mehr auf meinem Bauch ruhen, um irgendeine Bewegung zu fühlen. Nach einer Viertelstunde, glaube ich, vergeht Neji die Geduld und er zieht sie mit sich zurück auf die Äste und sie laufen weiter. Noch bevor sie außer Hörweite sind, ruft TenTen mir zu, dass sie sich noch mal melden würde. Ich lache. Natürlich würde sie das. Und vermutlich würde sie Neji mitziehen. Ich will nicht wissen, zu welchen Methoden sie greifen wird. Als ich mich auf den Rückweg machen will, wird es bereits langsam dunkel und ein Blick zu Uhr verrät mir, dass es erst halb sechs ist. Ich weiß nicht genau, wie lange ich gegangen bin, wie lange ich für den Rückweg brauchen würde, aber ich fühlte mich auch nicht so entkräftet, dass ich es nicht mehr schaffen würde. Sein Chakra perfekt beherrschen und kontrollieren zu können, ist während einer Schwangerschaft wirklich hilfreich, auch wenn das Nin-Jutsu auch noch einiges an Chakra verschlingt, um es aufrecht erhalten zu können. „Noch nicht zurückgekehrt, junge Frau?“ Ich bleibe nicht stehen, denke mir, dass es Lee ist, auch wenn seine Stimme ein wenig anders klingt. Ich habe sie nicht erwartet, bin überrascht, deswegen klingt sie anders. Darum mache ich mir keine Sorgen. Gehe weiter. Selbst wenn er es nicht ist, was hätte die Person davon, mir irgendetwas anzutun? Ich habe die Frau, in die ich mich verwandelte, frei erfunden, es gibt niemanden, der mir zufällig über den Weg laufen könnte und sich an der Frau wegen irgendetwas rächen könnte. Niemanden. Die Stimme wiederholt die Frage nicht, sagt auch sonst nichts weiteres mehr, schweigt einfach. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass es nicht Lee ist, denn selbst Neji kann nicht so ungeduldig sein, dass er ihn einfach weiter gezogen hätte, ohne dass er ihn wenigstens hätte eine Antwort bekommen lassen. Einfach weitergehen. Mein Zuhause ist nicht mehr weit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)