Im Glanz der Rose von Sitamun (Weil ich ohne dich nicht leben kann) ================================================================================ Kapitel 14: In Liebe, dein Bruder Itachi ---------------------------------------- Er hatte nicht weiter gefragt, wie meine Schwangerschaft verlaufen war. Ob es irgendwelche Komplikationen gab oder geben könnte, die das Kind irgendwie gefährdeten oder ob sonst irgendetwas passiert war, was ihn vielleicht interessieren könnte – immerhin ist er ja der Vater. Aber er schweigt. Es ist bedrückend, dass er nichts weiter sagt, mich einfach beobachtet, egal, was ich mache. Mir nur zwischendurch behilflich wird, wenn ich etwas alleine nicht mehr schaffe. Er hilft mir ungefragt beim Spülen und räumt die Sachen auch, nachdem sie trocken sind, direkt weg, greift dabei so zielsicher zu den richtigen Schränken, als ob er nie für Jahre weg gewesen wäre. Ich lächele, während ich ihm hin und wieder einen Blick zu werfe. Ich weiß nicht, wie ich überhaupt auf den Gedanken gekommen war, aber als Naruto und ich die Küche einrichteten, bestand ich darauf, dass wir alles genauso machten, wie es vorher hier stand. Dieser Raum war einer der wenigen, die kaum beschädigt waren und so war es ziemlich einfach, die Küche wieder herzurichten. Und zwar genau so, wie sie vorher war. Zwischendurch, während ich durch das Haus gehe, um aufzuräumen, Wäsche einzusammeln und sie zur Waschmaschine zu bringen, mache ich eine Pause, bleibe einfach stehen oder lehne mich gegen eine Wand, und Sasuke, der dicht hinter mir ist, stellt sich noch näher an mich heran und stützt mich, nimmt mir sogar die Sachen ab und bringt sie dorthin, wo ich sie haben will. Es ist ein sonderbarer Anblick, sind es doch normalerweise blonde Haare, die dann vor mir her laufen und nicht diese tiefschwarzen. Es ist ungewöhnlich, sind die Schultern doch normalerweise ein wenig breiter und die Person an sich wenige Zentimeter größer. Der Gang ist nicht so grazil und das Geräusch, das beim Gehen entsteht, nicht so unglaublich leise. Als wollte er irgendeinen Verfolger abschütteln, den es nicht gibt. Selbst wenn er mir den Rücken zugewandt hat, habe ich das Gefühl, seine Augen noch auf mir zu spüren, wahrhaftig zu fühlen, die ganze Zeit beobachtet zu werden. Als hätten die Wände plötzlich Augen und Ohren bekommen, nur weil jemand im Haus ist, der hier geboren wurde. Es vermutlich noch besser kennt als ich es jemals kennen würde. Bis Mitternacht sind es nur noch wenige Minuten und nach einem langen Seufzer, der dem Blick zur Uhr folgte, nehme ich mir ein Buch aus dem Regal im Wohnzimmer. Es ist voll von irgendwelchen medizinischen Informationen, hin und wieder auch Gleichungen, die benötigt werden zur Herstellung irgendwelcher Gegengifte oder Gifte an sich. Ich wollte heute damit anfangen, das Kapitel über die Regenerationskraft der Haut zu lesen und wie man sie durch pflanzliche Mittel, deren Nebenwirkung es so gering wie möglich zu halten gilt, verstärken kann. Sasukes Blick ist ein wenig misstrauisch, als er das Wort „Gift“ auf dem Buchumschlag sieht, schweigt aber weiterhin und folgt mir in sein altes Zimmer, in dem ich das Buch erst mal auf meinen Nachtschrank lege und mich dann umziehe. Ich lächele, als ich Sasukes Hände auf meinen Schultern spüre, wie sie mir langsam meine dünne Strickjacke von den Schultern zieht, sie auf den Boden fallen lassen und das gleiche danach mit meinem Pulli machen. Es stört mich nicht. Nicht einmal dann, als er sich an dem Verschluss von meinem BH zu schaffen macht und auch dieser auf meinen anderen Klamotten landet. Ein sanfter Kuss auf meinen Nacken, dann ist er wieder von meinem Schlafanzug bedeckt. Ich ziehe mich weiter um, kichernd bei Sasukes Berührungen an meinem Hals. Seine Haare kitzeln mich. „Wann kommt Naruto wieder?“ „Er müsste morgen früh gegen 10 Uhr mit Jiraiya-sama zurück sein.“ Er unterbricht sich für einen Moment in seinem Tun, seine Lippen ruhen weiterhin einfach nur auf meiner Haut, dann, eine Sekunde später, macht er weiter, als wäre nie etwas gewesen. Ich greife zu meinen Klamotten, falte sie ordentlich und lege sie auf einen Stuhl, der an meinem Schreibtisch steht. Mein Blick fällt auf die Bilder, die auf der Kommode neben ihm stehen. „Sasuke?“ „Mh?“ „Was ist das für eine Kette, die du und Itachi tragen?“ Ich rechne eigentlich nicht damit, dass er eine solche Frage beantworten wird, die sich auf ihn bezieht, seinen verhassten Bruder. Auf den Mann, den er auf den Tod nicht ausstehen kann und in zwei Monaten umbringen will und vermutlich auch wird. Dennoch sehe ich ihn aufblicken, sich den Fotos zuwenden. Er nimmt sogar eines in die Hand, sieht es sich genauer an. Sein Lächeln ist bitter. „Es ist einfach nur eine goldene Kette. Sie hatte mal einen Anhänger, den habe ich aber abgenommen“, sagt er und während er spricht, stellt er das Foto wieder hin, blickt auf eine bestimmte Stelle auf dem Boden, direkt neben dem Bett. Er greift mit einer Hand in seine Shurikentasche und nimmt ein Kunai hinaus, mit welchem er ein loses Brett aus dem Boden hebelt. Er legt es vorsichtig beiseite, neben es sein Kunai, und nimmt eine kleine Kiste aus dem Loch, ebenfalls aus Holz. „Was ist das?“ „Ich habe als kleiner Junge meine liebsten Sachen immer hier unten versteckt. Ein Wunder, dass es bei der Hausdurchsuchung nach Itachis Amoklauf keiner entdeckt hat.“ Er stellt sich wieder hin und gibt es mir. Meine Finger zittern ein wenig als ich die Kiste vorsichtig öffne und hineinblicke. Darin liegt ein leicht vergilbter Brief, ich nehme ihn heraus, lege ihn auf den Schreibtisch und entdecke darunter eine Kette, daneben ein kleines Medaillon, das sehr wahrscheinlich zur Kette gehört, und ein Ring. Bedächtig nehme ich sie heraus, lasse sie über meine Finger gleiten. „Ist das deine oder Itachis?“ „Sie gehört ihm. Mein großer Bruder war mir damals so fremd, dass ich unbedingt darauf bestand, seine tragen zu dürfen, damit er mir wenigstens etwas näher ist. Ich trug sie damals mit Stolz und nahm sie im Gegensatz zu ihm kaum ab.“ „Was ist mit deiner?“ „Die hat er … wenn er sie noch nicht irgendwie losgeworden ist …“ „Und der Ring?“ Er lacht leise. „Den habe ich für Itachi gekauft, zusammen mit meiner Mutter. Zu seinem 13. Geburtstag.“ „Das ist doch kurz bevor er …“ „Ja …“ Er nimmt den Ring aus der Kiste hinaus, betrachtet ihn genau, liest die Worte, die in ihm eingraviert sind („Für meinen Bruder Itachi“), murmelt danach irgendwelche unverständlichen Worte und das bittere Lächeln von gerade wird zu einem grimmigen. Ob er sich wohl darauf freut, seinen Bruder töten zu dürfen? „Ich habe gesehen, Naruto ist in Itachis Zimmer eingezogen?“ „Ja.“ Seine Stimme klingt ein wenig spottend; er legt den Ring zurück in die Kiste und ich stelle sie auf den Schreibtisch, während sein Blick wieder zu den Fotos wandert. Erneut nimmt er eins in die Hand. Ich weiß, dass es keines von denen ist, die von seiner Familie gemacht worden sind. Ich erkenne am Rahmen, dass es eines ist, auf dem Naruto und ich zu sehen sind. Eines, auf dem wir zusammen auf einer Bank sitzen. Ich lächele, habe die Augen geschlossen, während er mir einen liebevollen Kuss auf die Stirn drückt. Meine Hände ruhen auf meinem auf diesem Bild noch nicht ganz so deutlich zu sehenden Bauch und seine liegen darüber. Sasukes Blick wandert von diesem zu den anderen, die dort stehen, von mir und ihm. Ich finde sie allesamt unglaublich süß, war von der Atmosphäre, die sie ausstrahlen, einfach nur begeistert und könnte jedes Mal weinen, wenn ich sie mir wieder ansehe. Doch natürlich denkt Sasuke anders. Er atmet scharf ein. Sein Blick sagt alles, was gesagt werden muss. Ich verstehe die ungestellte Frage. Höre, wie er sie mir stumm entgegen schreit. „Ich liebe dich nicht mehr, Sasuke. Ich bin nicht durch Liebe an dich gebunden.“ „Liebst du denn ihn?“ „Naruto ist wie ein Bruder für mich. Wie könnte ich je einen Bruder wie jemanden lieben, der mein Herz gewinnt?“ „Liebst du überhaupt irgendjemanden außer deinem Kind?“ „Nicht auf die Art, an die du denkst.“ „Hast du bei irgendeiner Antwort gelogen?“ „Warum sollte ich dir die Wahrheit erzählen?“ „Wer weiß? Hast du?“ … Ein letzter Blick zu den Fotos, dann kommt er auf mich zu, küsst mich ein letztes Mal, so leidenschaftlich, so liebevoll, so – … dann geht er. Kaum hat er mein Blickfeld verlassen, höre ich ihn nicht mehr. Nicht sein schweres Atmen, nicht seine Schritte, nicht, wie er Türen öffnet und schließt. Es ist, als wäre nie irgendjemand hier gewesen. Doch das Loch im Boden, das Brett, das nicht da liegt, wo es sein soll, und das Kunai daneben verraten jedoch genau das Gegenteil. Ich öffne das Medaillon und mir laufen Tränen runter bei dem, was ich dort lese. Ich befestige es an der Kette und lege sie um, spüre das kalte Metall auf meiner Haut. Lege die Kiste und das Brett wieder dorthin, wo sie waren. Nehme mir den Brief, mache es mir im Bett gemütlich. Die kleine Nachttischlampe ist das einzige Licht in dem sonst dunklen Zimmer. Ich falte ihn auf, lese ihn. Eine fremde Handschrift, aber der Sasukes ähnlich … - - - - - - - - - - - - - Mit diesem Kapitel ist die Hälfte der Ff erreicht, also bitte ich doch die (mind.) 16 Phantomleser, auch mal einen Kommentar zu hinterlassen, wenn sie daran interessiert sind, diese Ff weiterzulesen ... Öö ... Wäre wirklich sehr nett^^ ... 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