Zum Inhalt der Seite

Im Glanz der Rose

Weil ich ohne dich nicht leben kann
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sein Zuhause

Aber konnte ich jetzt wirklich immer noch zu ihm gehen und ihm sagen, dass ich ihn betrogen hatte, bevor aus uns überhaupt irgendetwas werden konnte?
 

Die zehn Sekunden sind vorbei und als ich meinen Blick von der Uhr abwende um wieder auf den Streifen zu blicken, der mir meine Zukunft verraten sollte, schlägt mein Herz so schnell wie in dem Moment, der für all dies verantwortlich ist. Und zwei Monate zurückliegt.

Ich halte den Blick nicht lange auf das Ergebnis gerichtet, sondern schaue sofort wieder weg, zurück zu Uhr, nur um festzustellen, dass erst zwei Sekunden vergangen sind. Ich wollte nicht noch einmal drauf sehen, nur um das Offensichtliche noch einmal bestätigen zu können, nämlich das meine Zukunft sich dramatisch verändern würde.

Ich weiß nicht, ob ich weinen oder lachen soll.

Kann ich über dieses Ergebnis überhaupt glücklich sein, selbst wenn es …
 

Ich lege den Test auf meinen Schreibtisch. Ich wohne alleine – wer sollte ihn sehen? Keiner hatte einen Schlüssel für meine Wohnung, nicht einmal Tsunade, obwohl sie mehrmals darauf bestanden hatte.

Vielleicht hatte sie heimlich einen weiteren anfertigen lassen, als ich auf irgendeiner Mission war. Zuzutrauen wäre es ihr, natürlich …

Ich nehme mir meinen Schlüssel und gehe aus der Wohnung hinaus, gehe durch Konoha ohne irgendein bestimmtes Ziel, streife einfach durch die Straßen und achte nicht auf diejenigen, die mir begegnen, mich freundlich grüßen und mir empört nach sehen, als ich nicht antworte. Natürlich ist ihre Reaktion verständlich, aber selbst wenn ich innerlich ihnen mein lachendes „Hallo“ hinterher schreie, mein Körper vermag mir einfach nicht zu gehorchen. Lenkt mich ohne dass ich darauf achte, wohin ich gehe.

Erst als ich, egal, wohin ich sehe, das Symbol des Uchiha-Clans entdecke, wird mir klar, dass ich in dem Bereich des Dorfes gelandet bin, in dem der ausgelöschte Clan einst wohnte. Es hatte Wochen gedauert, bis Naruto Tsunade überreden konnte, diesen Trakt des Dorfes wieder aufzubauen und alles Zerstörte ersetzen zu lassen. Selbst all die Fächer, die jede Wand zieren, strahlen wieder in einem hellen Rot und einem blütenreinem Weiß.

Ich bin Naruto dankbar dafür, dass sogar er sich nicht davor scheute, mitzuhelfen und selbst dann weiterarbeitete, als alle anderen Schutz in ihren eigenen Häusern suchten, weil sie sicher waren, dass bald ein fürchterlicher Schauer über sie hereinbrechen würde.

Aber es kam kein Wetterumschwung und auch wenn die Luft feucht war und der Duft von Regen, der bald kommen würde, die Nase kitzelte. Es schien, als wollte das Wetter, dass Naruto seinen Dienst hier vollenden konnte. Ein kleines Opfer. So was wie ein Freundschaftsdienst.

Immerhin nennt Naruto sie immer noch Freunde. Er sagte mir, Sasuke war ein Bruder für ihn.

„Freunde kann man sich vielleicht aussuchen, aber an seine Familie ist man sein Leben lang gebunden“, sagte er mir immer und sein Blick hätte in diesen Momenten nicht ernster sein können.

Für seinen Bruder – und allein für ihn – baute er dieses kleine Stadtviertel wieder auf.

Und jetzt, als ich es zum ersten Mal seit seiner Fertigstellung betrete, fällt mir erst auf, wie viel Arbeit Naruto in sein Vorhaben gesteckt hat. Ich war selbst zu den Zeiten, in denen Sasuke noch bei uns war, nie in dem Bereich der Uchihas gewesen. Das war ihre Domäne und ich hätte mich als respektlos empfunden, wenn ich sie einfach betreten hätte, ohne selbst Mitglied irgendeines wunderbaren und mächtigen Clans zu sein, für den es sich schickte, einen anderen zu besuchen.

Ich bin jetzt zum ersten Mal hier. Sehe zum ersten Mal diese unglaubliche Größe.

Natürlich habe ich schon immer gewusst, wie mächtig dieser Clan ist … war … aber das hier habe ich nicht erwartet.

Meiner Schritte immer noch nicht vollends bewusst, gehe ich weiter durch das Hoheitsgebiet der Uchihas.

Sasuke hatte hier gelebt.

Das war sein Zuhause.

Und vielleicht auch …
 

Ich nähere mich dem Haus, von dem ich glaube, dass es das Haupthaus des Clans ist. Das, in dem Sasuke gewohnt hatte, während seine Eltern noch lebten und sein Bruder noch da war. Ihn noch nicht verraten hatte.

Ich hatte den größten Teil der Gesichte von Sasuke selbst erfahren, obschon ich mir sicher bin, dass er es nur tat, damit ich endlich den Mund hielt, über seine Worte nachdachte und ihn endlich verstand, warum ich – niemand – ihn aufhalten dürfte, wenn es um seinen Bruder ging.

Mittlerweile ist es mir egal, ob Sasuke Itachi umbringt oder dieses Laster bereits von sich genommen hat. Aber ich glaube, er hat es bisher noch nicht geschafft. Ansonsten hätte Narutos Verhalten sich geändert.
 

Und wo ich gerade schon an Naruto denke … die Tatsache, dass ich mit ihm seit jenem Abend vor meiner Mission noch nicht weiter über das Thema, das zwischen uns steht, gesprochen habe, ist ihm alles andere als behaglich. Ich kenne ihn. Natürlich wartet er nur auf den passenden Augenblick, andererseits hätte er es bereits angesprochen.

Doch wann ist für ihn der passende Augenblick?

Heute noch? Wird er mich zu einem Essen bei ihm einladen, wenn ich ihm auf meinem Rückweg begegnen sollte? Oder doch erst morgen? Vielleicht sogar erst nächsten Monat?

Wer weiß das schon?

Aber … ist mein Herz denn nun wirklich noch für ihn offen? Nun, da ich unter meinem Herzen das Kind eines anderen trage? Wie wird Naruto reagieren, wenn ich ihm sage, dass ich schwanger bin? Wenn ich sage, dass es während einer Mission passierte? Wird er versuchen, den Schuldigen zu finden um ihn dann dafür zu bestrafen, dass er sich an mir „vergriff“?

Ich weiß es nicht.

Aber ich weiß, dass ich ihm nicht sagen kann, dass es Sasukes Kind ist.

Meiner Meinung nach grenzt das fast schon an Selbstmord.

Immerhin … sind sie ja Brüder …
 

Und apropos Brüder …
 

Vorsichtig öffne ich die Schiebetür zum Haus, ziehe in dem kleinen Flur dahinter meine Schuhe aus und gehe über den kalten Holzboden. Hin und wieder singt er unter meinen Füßen sein knarrendes Lied. Auch hier drin erinnert nichts mehr an die Nacht, in der Itachi seine Familie verriet und sie alle außer seinem kleinen Bruder, dessen Leben er als nicht wertvoll genug anerkannte, um es ihm zu nehmen, tötete.

Ich kann mir nicht einmal im Ansatz vorstellen, welches Leid das für ihn bedeutet haben muss.

Und was Naruto empfand, als er Sasuke verlor, seinen Bruder, ist für mich auch jenseits dessen, an was ich jemals denken kann und will.

Es muss nicht sein.

Das zerstörte Mobiliar ist ersetzt worden durch neues und hin und wieder kann man genau erkennen, welches der hölzernen Möbel von Anfang seinen Platz in diesem Haus hatte und welches neu hinzukam.

Meine Schritte, deren Herrin ich nun endlich bin, bringen mich in die unterschiedlichsten Zimmer und nur mit viel Fantasie kann ich sagen, ob es sich bei einem Zimmer um eines für Gäste oder doch um eines von Familienangehörigen handelt.

Nur Itachis erkenne ich leicht an der Anbu-Maske, die auf dem gemachten Bett liegt.

Der einzige Punkt Farbe in diesem grauen Zimmer.

Selbst das dunkle Holz, dessen Farbton ich eigentlich mag, wirkt in dieser düsteren Atmosphäre farbloser als es eine finstere Nacht je bewirken konnte.

Ich gelange in die Küche, der einzige Raum, den ich neben dem Wohnzimmer problemlos erkennen kann.

An dem Tisch in der Küche sitzt eine Person, den Rücken zu mir gewandt, die Finger ihrer rechten Hand umspielen den Rand einer Teetasse und um ihre Schultern hängt ein langer dunkler Reiseumhang, der normalerweise nur in der Zeit von November bis April getragen wird. Mir fällt ein Kalender an der Wand auf und überraschenderweise ist es der für dieses Jahr.

Die vergangenen Tage bis heute sind ordentlich durchgestrichen. Ein Stift hängt, befestigt an einem Faden, der mit einer Schlaufe am selben Nagel wie der Kalender festgemacht worden ist, neben ihm.

Die Kapuze des Mantels ist nicht hochgezogen und so ist es nicht schwer trotz des dunklen Nachmittages in dieser Person Naruto zu erkennen.

Aber was …
 

„Was machst du hier?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-07-17T19:50:07+00:00 17.07.2008 21:50
Das is so geil! Sie wohnt in SEINEM ALTEN HAAAAUS ;______;


Zurück