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Im Glanz der Rose

Weil ich ohne dich nicht leben kann
von

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Der Gründer seines Clans

Sie war nicht mehr lange geblieben, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Für eine weitere halbe Stunde war ich ihr dankbar, weil sie mir verzieh und mir Trost spendete, dann ging sie und bisher habe ich sie noch nicht wieder gesehen. Dabei ist unser Treffen bereits einen halben Monat her. Und seit dem kamen auch mehrere Gäste, obwohl es sich meistens eher um taktische Besprechungen handelte, an denen ich zwar auch teilnahm, aber viel eher nur dabei saß als irgendetwas dazu sagte.

Heute ist es nicht anders.

Ich sitze zwischen Kakashi und Naruto im Wohnzimmer, um uns herum mehrere Chu-nin und auch – meinen Meister mal ausgelassen – vier Jo-nin. Ich weiß nicht, um welche Art von Mission es sich handelt, was mir allerdings keinesfalls entgangen wäre, wenn ich nicht so in Gedanken versunken wäre und mit den Fingern an meiner Kette gespielt hätte. Des Öfteren spüre ich Narutos vorwurfsvolle Blicke auf mir, aber er sagt nichts, sondern beschäftigt sich weiter an den Besprechungen.

Langsam kehre ich in die Wirklichkeit zurück und bekomme wieder mit, dass es viel eher um eine Trainingsmission als um einen Auftrag geht.

Um die Schüler der Akademie …
 

„Hast du dir eigentlich schon irgendwelche Gedanken um den Namen des Kindes gemacht?“

Ich bin im Krankenhaus. Eine reine Routineuntersuchung und ich bin nicht nervös, aber als meine Meisterin diese Frage ausspricht, schrecke ich dennoch auf.

„Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht …“

„Es wird langsam Zeit, Sakura. Mehr als einen Monat gebe ich dir nicht mehr, also ungefähr …“

Tsunade unterbricht sich für einen Moment, blickt an die Wand auf den Kalender, sieht so aus, als würde sie überlegen, für einen Augenblick, und redet dann weiter: „Vom 15. bis zum 19. Dezember, allerhöchstens auch der 20., später aber auf keinen Fall.“

Heute ist der 16. November.

„Was wird es eigentlich? Ein Mädchen oder ein Junge?“

Ein grauer Tag, genau wie der davor und morgen wird es nicht anders sein.

Hin und wieder regnet es, mal stärker, mal schwächer. Windig ist es immer. Und der Wind ist kalt, schneidet durch die Luft und schlägt die Haut gnadenlos, lässt all das erfrieren, was nicht gut versteckt ist. Ich gehe im November nicht mehr gerne hinaus und im Oktober ist es nicht anders. Es ist einfach zu kalt und zu nass. Und auch wenn mich die Langeweile in den letzten Tagen noch mehr nervt als zuvor, jetzt bin ich noch glücklicher darüber, nicht auf Missionen gehen zu müssen, von denen sonst mein Überleben abhängen würde. Dass Naruto deswegen zwar mehr arbeiten muss als vorher tut mir leid, aber es ist leider unabänderlich.
 

Warum stört mich dieser Gedanke nicht im Geringsten?
 

„Hast du darüber wirklich noch nicht nachgedacht? Das glaube ich dir nicht.“, hakt Tsunade noch einmal nach, geht noch nicht einmal auf meine Frage ein, die ich ihr zum ersten Mal in diesen achteinhalb Monaten stellte, während ich mich wieder anziehe und sie mir dabei nachdenklich hilft, nicht beachtend, dass ich eigentlich keine Hilfe bräuchte. Trotzdem bin ich ihr dankbar dafür. Mittlerweile ist ein großer Teil normaler Bewegungen, die ich sonst fast autonom machte, ohne ihnen überhaupt oder kaum Aufmerksamkeit zu widmen, anstrengender geworden, als ich es für möglich gehalten hätte. Und das als Kunoichi. Ich wage mir nicht einmal in meinen Träumen vorstellen, wie die Schwangerschaft einer normalen Frau verläuft.

„Also … ein paar habe ich mir schon gemacht …“, murmele ich und greife zu meiner Jacke, ohne sie jedoch anzuziehen. Würde ich das jetzt schon tun, würde ich mir draußen ja sonst was abfrieren.

„Und welche?“

Ich dachte an den Vater, an Sasuke, an seinen Wunsch, den Clan wieder aufzubauen, an die Geschichte des Clans, an den tragischen Verlust durch die Hand des Bruders, an den Bruder überhaupt, an den Anfang des Clans. Ich dachte an vieles, doch nichts davon kann ich ihr sagen.

Nur, dass ich mir bereits einen Namen aussuchte.

Vielleicht denkt sie an das, was ich mir als Ausrede aussuchte, wenn sie dem wirklichen Grund zu Nahe kommen sollte.

„Kannst du mir erstmal meine Frage beantworten?“
 

„Ein Junge.“
 

„Dann wird sein Name Madara sein.“
 

„Du weißt, dass es …“

„Ja.“

„Dann sag mir, warum.“

„Ich frage schon lange nicht mehr nach dem Warum, Tsunade. Aber er ist der Anfang von allem und Naruto und ich … es ist unser Anfang in seinem Haus … ich finde es passend …“
 

Sie nickt und Schweigen breitet sich minutenlang zwischen uns aus. Ich bin mir sicher, wir hätten es nicht unterbrochen, wenn irgendeine Schwester nicht hereingekommen wäre ohne anzuklopfen. Als sie Tsunade sieht, bleibt sie erschrocken stehen und stammelt irgendeine Entschuldigung – ich verstehe sie nicht. Tsunade vermutlich ebenfalls nicht, dennoch meint sie, die Sache wäre gegessen und sie hilft mir beim Aufstehen und zusammen verlassen wir das Krankenhaus.

„Hast du keine Angst, es könnte sich wiederholen?“, fragt sie, als wir das Gebäude hinter uns lassen und auf das Gebäude mit dem Büro der Hokage zusteuern. Es ist ein kurzer Weg, der normalerweise nicht länger als drei Minuten dauert, wenn man im normalen Schritttempo geht, doch dieses Mal brauchen Tsunade und ich an die zehn Minuten. Sie hat sich bei mir eingehakt.

„Ein bisschen“, antworte ich ihr ehrlich, sehe sie aber nicht an, sondern ziehe mit meiner freien Hand meine Jacke noch weiter zu und den Schal etwas höher. Ich mag diese Tage nicht.

„Aber ich hoffe, welchen Fehler die Uchihas auch immer gemacht haben, ihn nicht zu wiederholen“, rede ich weiter und meine Freundin und Meisterin nickt zustimmend.

„Das wirst du sicherlich nicht“, meint sie und lächelt mich an.
 

Erschrocken sehe ich zwischen den beiden Männern hinterher, die sich so ähnlich sind und gleichzeitig nicht hätten unterschiedlicher sein können. Die Art und Weise, wie sie ihre Augenbrauen zusammenziehen, wenn sie wütend oder misstrauisch sind, ist in ihren verschiedenen Gesichtern genau gleich. Ihre rechten Mundwinkel ziehen sie beide in solch einer auffälligen Art nach unten und ihr Blick aus diesen ungleichen Augen hätte nicht identischer sein können.

Ich bin mir schon seit langem sicher, dass sie zu viel Zeit miteinander verbringen – nicht, dass es ihnen beiden nicht gut tun würde. Sie wirken wie Großvater und Enkel, die in ihrem Leben von ihrer Familie niemand anderen mehr haben außer sich selbst.

Aber die Nachricht, die sie mir bringen, gefällt mir durch diese durchaus süße Vorstellung trotzdem nicht mehr. Sie waren die vergangenen Tage wie üblich wieder auf einer Mission, zusammen, suchten nach Informationen über Sasuke und Itachi, über die verbleibenden Akatsuki-Mitglieder im Allgemeinen und sind auch fündig geworden.

Wie sehr ich mir wünschte, sie wären dieses Mal genauso erfolglos gewesen wie das letzte Mal.

Wie sehr ich mir wünschte, dass sie die größeren Sicherheitsmaßnahmen, die die abtrünnigen Ninja festgelegt hatten, nicht hätten umgehen können.

„Aber das … das kann doch nicht …“

Ich wende mich von ihnen ab und setze mich auf einen Stuhl, der neben Tsunades Drehstuhl ebenfalls hier im Zimmer steht; ich hatte sie in diesen achteinhalb Monaten nicht gerade wenig besucht und sie als Ärztin weiß, dass es für eine Schwangere nicht das Beste ist, zu lange stehen zu bleiben und bestand jedes Mal darauf, dass ich mich für unsere länger andauernden Gespräche setzte.

„Seid ihr euch wirklich sicher?“

„Ja.“

„Was wollt ihr machen?“

„Das … müssen wir noch planen.“

„Warum ausgerechnet hier in Konoha?“

„Weil hier alles anfing. In dem Haus, in dem wir jetzt wohnen, Sakura.“

„Und wann wird er hier sein?“

„In ungefähr einem Monat, ein genaues Datum konnten wir nicht herausfinden.“
 

Am ersten Abend des zweiten Vollmondes …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sakura-Jeanne
2008-08-21T16:11:50+00:00 21.08.2008 18:11
super kapitel

Und eine frage wer komt nach konoha?
Schreib bitte schnell weiter


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